Messaggio Cultura 2021-2024 | Filmpublizistik: le grand absent

[…] Filmexplorer suit avec attention l’évolution de la politique culturelle en Suisse, dont nous apprécions positivement les lignes directrices générales. Dans le cadre des débats sur le nouveau Message Culture 2021-2024, nous souhaitons apporter notre contribution en proposant une réflexion qui concerne notre domaine, celui du film et des publications numériques.   

[…] Die "kulturelle", d. h. die partizipative, kohäsive, kreative und innovative Berufung ernst zu nehmen, bedeutet für den Film mindestens zwei Dinge: 1) der "Filmkultur" viel mehr Bedeutung beizumessen, einschliesslich der Instrumente des Austauschs und der Diskussion, d. h. Publikationen, die sich auf kulturelle Inhalte konzentrieren; 2) das Kino mit den gleichen Entwicklungszielen wie andere "Künste" zu behandeln. 

[…] Immaginiamo che uno dei problemi più urgenti che l’UFC incontra rivolgendosi all’arcipelago delle pubblicazioni digitali sul film è quello di isolare dei criteri per selezionare gli attori che rispondano al meglio agli obiettivi del Messaggio Cultura. […] Sulla base delle riflessioni appena presentate, e in modo costruttivo, proponiamo un decalogo, ovvero una serie di criteri che ci sembrano dover giocare un ruolo decisivo per orientarsi tra le pubblicazioni digitali sul film.



Filmexplorer verfolgt die Entwicklung der Kulturpolitik in der Schweiz, deren allgemeine Leitlinien wir begrüssen, aufmerksam. Im Rahmen der Debatte über die neue Kulturbotschaft 2021–2024 möchten wir unseren Beitrag leisten, indem wir verschiedene Überlegungen vorbringen, die unser Gebiet betreffen, nämlich Film und digitale Publikationen.

Wir wären nicht in diese Diskussion eingestiegen, wenn wir in der Kulturbotschaft 2021–2024 nicht auf die mangelnde Berücksichtigung der Entwicklung, der Innovationen und der Schwierigkeiten im Bereich der Veröffentlichung kultureller Inhalte gestossen wären. Darüber hinaus sind wir überzeugt, dass das Bundesamt für Kultur auf diesen Bereich mehr Aufmerksamkeit legen sollte, da es in der Kulturbotschaft die Bedeutung von Publikationen – in den allgemeinen Passagen – mehrfach unterstreicht, ohne jedoch auf diese Publikationen in den Passagen mit konkreten Massnahmen zurückzukommen. Siehe hierzu zum Beispiel den Verweis auf Publikationen, die den Kinosektor betreffen, im Absatz 1.2.1, dann deren Verschwinden im entsprechenden Absatz für konkrete Massnahmen, 1.4.2.1.

Im Jahr 2016, als Filmexplorer gegründet wurde, waren wir enttäuscht, dass das BAK die Tür zur Förderung digitaler Publikationen – bis auf Weiteres – schloss und seine Unterstützung auf gedruckte Publikationen beschränkte. Diesen Mangel an Mut haben wir damals auf fehlendes Wissen und fehlende Erfahrung auf dem Gebiet der vielfältigen und sich ständig verändernden Galaxie der digitalen Publikationen zurückgeführt. Aber nach fünf Jahren seit der Lancierung der letzten Kulturbotschaft erscheint es uns sehr bedauerlich, dass die neue Kulturbotschaft keine strukturierte Reflexion über einen schnell wachsenden Sektor bietet, welcher sich auch in grossen Schwierigkeiten befindet, insbesondere für Akteure, die ihre Produktionen auf kulturelle Inhalte ausrichten. 

Mit den folgenden vier Überlegungen wollen wir das BAK dazu anregen, den Sektor der digitalen Publikationen zu verstehen und darüber nachzudenken. Dieser kann nicht als marginal betrachtet werden, wenn man die Hauptachsen, auf denen die neue Kulturbotschaft basiert, intelligent – d. h. mit einer zeitgemässen Denkweise – interpretieren will. 

 

Digitalisierung  

Wir freuen uns, dass die Kulturbotschaft 2021–2024 die Bedeutung der Digitalisierung weiter unterstreicht. Aber die Digitalisierung im Kinosektor scheint uns auf die Aufgabe der Erhaltung und Archivierung des Erbes sowie seiner digitalen Zugänglichkeit (durch eine Art "State VOD") beschränkt zu sein. Vermutlich lesen wir darin den Wunsch, sich ausschliesslich auf das Angebot für die Bevölkerung zu konzentrieren. Wenn "Teilhabe" jedoch ein Schlüsselbegriff ist, der die Kulturbotschaft inspiriert, sollte diese auch auf den Austausch abzielen, d. h. auch auf die Diskussion der angebotenen Werke. Darüber hinaus finden die Praktiken (Information, Selektion, Auswahl), durch die die Öffentlichkeit heutzutage Zugang zu Filmen hat, in einem digitalen Milieu (Internet, soziale Netzwerke usw.) statt. Deswegen würde in diesem Milieu eine Plattform, die auf Auswahl und Diskussion ausrichtet ist, notwendigerweise eine entscheidende Rolle spielen.
In der digitalen Landschaft des Kulturaustauschs ist es heute nicht mehr möglich – und im Film Bereich noch weniger –, Produktion und Rezeption zu trennen.  

Rezeption  

Im Jahr 2017 setzte Filmexplorer – auch dank des Engagements des BAK selbst («Kulturpolitische Debatten» – Sprachen und Gesellschaft) – ein Forum zum Thema «Die Rezeption von Bewegtbildern im digitalen Zeitalter» um. Die Ergebnisse der Studie bestätigten das immer engere Hin und Her zwischen Produktion und Rezeption. In der Kulturbotschaft stellen wir jedoch ein überwältigendes Ungleichgewicht zugunsten der Produktion von Filmen – Schweizer Filmen und in der Schweiz gedrehten Filmen – fest.
Wenn das BAK sich in seinen Inhalten und Formen innovativen und kreativen Filmen verschrieben hat, um seinem Engagement für Vielfalt gerecht zu werden, sollte es auch annehmen, dass ihre Rezeption ausserhalb der Kreise der Filmfans nicht gegeben ist. Wir brauchen Vermittlung oder, besser noch, Ausbildung und Austausch, um die Sprache und die spezifischen Formen des Films als Kunstform zugänglich zu machen. Für die Vermittlungsbemühungen finden wir im BAK-Dokument die Erwähnung der Weiterbildung (2.3.6, die zusammen mit «Festivals» und «Promotion» die Liste der förderungswürdigen Aspekte der "Kinokultur" abschliesst!), die vage von «Publikationen zum Kino» im dritten Punkt des «Kontextes» der Kinokultur begleitet wird (2.3.6.2), ohne dass dies in den nachfolgenden konkreten Massnahmen wiederholt wird.
In diesem Zusammenhang sind wir davon überzeugt, dass Fachpublikationen, die sich auf kulturelle Inhalte konzentrieren (Diskussion über künstlerische und innovative Filmformen), die grundlegende Aufgabe haben, die Lücke zwischen Informations- und Werbungsjournalismus und akademischer Forschung zu schliessen. Andernfalls werden die Empfangsbereiche des Films zunehmend polarisiert und isoliert, ohne "Zusammenhalt", wodurch eine Kluft zwischen einem breiteren Publikum, das Unterhaltungsprodukte konsumiert, und immer mehr geschlossenen Kreisen von Filmliebhabern und/oder Forschern entsteht.  

Kultur  

Diese letzte Überlegung erinnert an die leitende Inspiration für das BAK: die Kultur selbst. Wir finden es eine gute Idee, dass sich die Kulturbotschaft 2021–2024 auf die UNESCO-Definition von "Kultur" bezieht und gleichzeitig ihre zu breite Bedeutung einschränkt. Für die engeren Konturen des praktischen Begriffs "Kultur" werden wir auf die Prioritäten der Kulturbotschaft selbst verwiesen (1.1.3). Wenn wir uns also auf die Kriterien «kulturelle Teilhabe», «gesellschaftlicher Zusammenhalt» und «Kreation und Innovation» beziehen, glauben wir, dass eine partizipative, kohäsive, kreative und innovative Filmkultur notwendig und förderungswürdig ist. Warum wird dann der Film oder das Kino bei der Entwicklung der kulturellen Teilhabe, des gesellschaftlichen Zusammenhalts, der Kreativität und der Innovation nie erwähnt (1.4.2.1, 1.4.2.2, 1.4.2.3)?
Wir haben den Eindruck – zu Unrecht, wie wir hoffen –, dass in der Kulturbotschaft die zu entwickelnde "kulturelle" Spezifität im Wesentlichen nicht das Kino betrifft. Die für das Kino geplanten Massnahmen betreffen die Produktion, die Verfilmung und die Archivierung, als ob das Ziel des BAK hauptsächlich darin bestünde, das Schweizer Kino zu unterstützen, d. h. die Gesundheit des Schweizer Kinos, d. h. den Erfolg des Schweizer Kinos, der die Gesundheit des Schweizer Kinomarktes zu erfordern scheint. Wenn dies der Fall wäre, soweit die Unterhaltung in Filmen und der einfache Konsum von Filmen als Erfolgskriterien für Filmproduktionen unerlässlich sind, würde das BAK seine "kulturelle" Berufung nur sehr indirekt oder durch Kompromisse erfüllen.
Die "kulturelle", d. h. die partizipative, kohäsive, kreative und innovative Berufung ernst zu nehmen, bedeutet für den Film mindestens zwei Dinge:

  • der "Filmkultur" viel mehr Bedeutung beizumessen, einschliesslich der Instrumente des Austauschs und der Diskussion, d. h. Publikationen, die sich auf kulturelle Inhalte konzentrieren;
  • das Kino mit den gleichen Entwicklungszielen wie andere "Künste" zu behandeln (der Absatz 1.4.2.3 über die Entwicklungen im Bereich Kreation und Innovation sollte sich beispielsweise nicht ausschliesslich auf Pro Helvetia und die Kunstwelt beziehen!).

Digitale Publikationen  

Wir nehmen an, dass eines der dringlichsten Probleme, mit denen das BAK bei der Beschäftigung mit dem Archipel der digitalen Filmpublikationen konfrontiert ist, darin besteht, Kriterien für die Auswahl der Akteure zu erarbeiten, die den Zielen der Kulturbotschaft am besten entsprechen. Persönliche Blogs, Plattformen, die Informationen sammeln: Sind das immer Akteure, deren kulturelle Inhalte interessant, seriös, nützlich und vor allem mit den Prinzipien der Kulturbotschaft übereinstimmen?
Auf der Grundlage der oben dargestellten Überlegungen schlagen wir hier konstruktiv eine Reihe von Kriterien vor, die unserer Meinung nach eine entscheidende Rolle bei der Orientierung unter den digitalen Filmpublikationen spielen sollten und innovative Formen vorantreiben können.
Aus Sicht der Kulturbotschaft des Bundes sollte eine digitale Plattform mit einer "kulturellen" Berufung vorzugsweise folgende Aufgaben erfüllen:

  • Eine nationale Zielgruppe mit mehreren Landessprachen (einer der Schwerpunkte der Kulturbotschaft) ansprechen – auch weil Plattformen mit lokaler oder kantonaler Ausrichtung von lokalen oder kantonalen Fördermitteln profitieren können.
  • Internationale Anerkennung erlangen, um die Filmkultur der Schweiz im Ausland sichtbar zu machen und die Schweizer Filmbranche darin zu fördern, sich mit der internationalen Filmbranche zu konfrontieren.
  • Fähigkeit, die Spezifität des digitalen Mediums zu interpretieren: gezielte Kommunikation mit verschiedenen Zielgruppen, Bildung von Communities und vor allem:
  • Verwendung von mehreren multimedialen und crossmedialen Ressourcen: Text, Links, Audio, Video, Social Media, Shared Channels (YouTube, Vimeo etc.).
  • Fokussierung mit einem spezifischen und klaren Profil auf kulturelle Inhalte, und weniger auf Information oder Werbung – Letztere wird leichter über kommerzielle Kanäle abgewickelt.
  • Berücksichtigung der Untrennbarkeit von allen Formen von bewegten Bildern, in Kunst, Kino und neuen Medien.
  • Zusammenarbeit mit der Branche und den Bildungsinstitutionen, Schulen, Hochschulen und akademischen Institutionen.
  • Fähigkeit, die neuen Generationen einzubeziehen, als Publikum und als Mitarbeiter.
  • Angemessene Entlöhnung der Mitarbeiter – in einem beruflichen Kontext oder im Rahmen einer Professionalisierung.
  • Gemeinnütziges Management mit einer ständigen Reinvestition von Ressourcen.

Das sind Aufgaben, die Filmexplorer von Anfang an selbst anging, ja gar als Voraussetzung für die Lancierung wahrnahm, obwohl diese Aufgaben einen grossen finanziellen Aufwand erfordern. Doch wurden die auftretenden Schwierigkeiten immer durch die Überzeugung gemildert, dass diese Aufgaben für die Aufrechterhaltung einer kulturellen Berufung unerlässlich sind. 

Eine kulturelle Berufung, die, so scheint es uns, in der Kulturbotschaft 2021–2024 ein perfektes Echo finden sollte. Und daher eine Kulturbotschaft 2021–2024, die sich offen an der Diskussion über Publikationen, über digitale Publikationen, über digitale Filmpublikationen und insbesondere über digitale Filmpublikationen, die kulturelle Inhalte in den Mittelpunkt stellen, beteiligen sollte. 

Besten Dank für die Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, auf unsere Diskussion einzutreten.   

Giuseppe Di Salvatore & Ruth Baettig
FILMEXPLORER    

Basel, 11.9.2019

Filmexplorer suit avec attention l’évolution de la politique culturelle en Suisse, dont nous apprécions positivement les lignes directrices générales. Dans le cadre des débats sur le nouveau Message Culture 2021-2024, nous souhaitons apporter notre contribution en proposant une réflexion qui concerne notre domaine, celui du film et des publications numériques.  

Nous ne serions pas intervenus dans cette discussion si nous n’avions pas remarqué, dans le Message Culture 2021-2024, un manque de prise en considération de l’évolution, des nouveautés et des difficultés du secteur de la publication de contenus culturels. Plus encore, nous sommes convaincus qu’une plus grande attention à ce domaine est nécessaire pour l’Office Fédéral de la Culture, lequel souligne justement l’importance des publications à plusieurs reprises — dans les passages à caractère général —, sans pour autant y revenir dans les passages qui concernent les mesures concrètes. Voir, par exemple, la mention des publications, à propos du secteur cinéma, au 1.2.1, puis leur disparition au paragraphe corrélé pour les mesures concrètes, le 1.4.2.1.  

En 2016, lors de la fondation de Filmexplorer, nous avions constaté avec déception que l’OFC fermait la porte des subventions aux publications numériques, en restreignant son support aux seules publications imprimées. Au bénéfice du doute, nous avions alors imputé cette prise de position peu courageuse à une méconnaissance de la galaxie changeante et variée des publications numériques. Mais après cinq ans du lancement du dernier Message Culture, il nous semble fort regrettable que le nouveau Message Culture n’apporte aucune réflexion structurée sur un secteur en forte expansion, mais également en grande difficulté, surtout pour les acteurs qui orientent leurs productions vers des contenus culturels.  

Avec les quatre réflexions suivantes, nous voulons aider l’OFC à comprendre et penser un secteur qui ne saurait être considéré comme marginal, si l’on veut interpréter avec intelligence — l’intelligence de la contemporanéité — les axes principaux sur lesquels le nouveau Message Culture se fonde.  

 

Numérisation  

Nous sommes heureux que le Message Culture 2021-2024 souligne davantage l’importance de la numérisation. Mais la numérisation pour le secteur cinéma nous paraît être réduite à la tâche de conservation et d’archivage du patrimoine, ainsi qu’à son accessibilité numérique (à travers une sorte de « VOD d’État »).
Il nous semble pouvoir y lire une volonté de s’intéresser exclusivement à l’offre faite à la population. Or, si la « participation » est un concept clé qui inspire le Message Culture, il faudrait également viser à l’échange, c’est-à-dire aussi à la discussion des œuvres qui sont offertes. Par ailleurs, les pratiques à travers lesquelles le public a aujourd’hui accès aux films — information, sélection et choix — prennent toutes place dans un milieu numérisé (internet, réseaux sociaux, etc.) où une plateforme de sélection et discussion aurait forcément un rôle décisif.
Dans le paysage numérisé des échanges culturels, il est désormais impossible — plus encore en ce qui concerne le film — de séparer la production de la réception.  

Réception  

À ce sujet, Filmexplorer a réalisé en 2017 — et cela grâce aussi à l’engagement de l’OFC lui-même (« Débats de politique culturelle » - Langage et société) — un FORUM sur « La réception des images en mouvement à l’ère numérique », lequel a confirmé ce constat d’un va-et-vient toujours plus étroit entre production et réception. Or, dans le Message Culture, nous remarquons un déséquilibre écrasant en faveur de la seule production de films, films suisses et films en Suisse.
Si l’OFC s’engage en faveur des films novateurs et créatifs dans leurs contenus et dans leurs formes afin d’honorer son engagement pour la diversité, force est aussi d’admettre que leur réception n’est pas donnée en dehors des cercles de cinéphiles. Il faut un travail de médiation ou, mieux, de formation et d’échange pour rendre accessibles le langage et les formes propres au film comme forme d’art. Pour les efforts de médiation, dans le document de l’OFC, nous trouvons mentionnée la formation continue (2.3.6, qui avec les « festivals » et la « promotion » ferme la liste de ce qui mérite d’être soutenu pour ce qui concerne la « culture cinématographique » !), qui se retrouve vaguement accompagnée par « les publications sur le cinéma » dans le troisième point du « Contexte » de la culture cinématographique (2.3.6.2), sans que cela réapparaisse dans les mesures concrètes qui suivent.
À ce propos, nous sommes convaincus que les publications spécialisées qui mettent au centre le contenu culturel (discussion des formes artistiques et novatrices des films) ont pour tâche fondamentale de combler le vide entre le journalisme d’information-promotion et les études académiques. À défaut, les milieux de réception du film seront toujours plus polarisés et isolés, sans « cohésion », créant ainsi un gouffre entre un large public qui consomme des produits de divertissement et des cercles de cinéphiles et/ou de chercheurs.  

Culture  

Cette dernière réflexion ne fait que rappeler l’inspiration directrice qui guide l’OFC, la culture elle-même. Nous trouvons sage que le Message Culture 2021-2024 se réfère à la définition de « culture » de l’UNESCO, tout en renvoyant à la nécessité de restreindre une acception certainement trop ample. Or, pour les contours plus restreints de la notion pratique de « culture » nous sommes renvoyés aux priorités du Message Culture lui-même (1.1.3). Dès lors, si nous nous référons aux critères de « participation culturelle », de « cohésion sociale » et de « création et innovation », nous croyons qu’une culture de film participative, cohésive, créative et novatrice est bien nécessaire et digne de soutien. Pourquoi, alors, le film ou le cinéma ne sont-ils jamais mentionnés dans les développements en matière de participation culturelle, cohésion sociale, création et innovation (1.4.2.1, 1.4.2.2, 1.4.2.3) ?
Nous avons l’impression — à tort, nous l’espérons — qu’au fond, dans le Message Culture, la spécificité « culturelle » à développer ne concerne pas le cinéma. Les mesures prévues pour le cinéma concernent la production, le tournage, l’archivage, comme si l’objectif de l’OFC était principalement le soutien au cinéma suisse, c’est-à-dire la bonne santé du cinéma suisse, c’est-à-dire le succès du cinéma suisse, ce qui semble passer par la bonne santé du marché du cinéma suisse. Si tel était le cas, dans la mesure où le film comme divertissement et la consommation facile des films s’imposent comme critères de succès dans les productions cinématographiques, l’OFC satisferait sa vocation « culturelle » seulement très indirectement ou par compromis.
Prendre au sérieux la vocation « culturelle », c’est-à-dire participative, cohésive, créatrice et novatrice, pour le film signifie en revanche au moins deux choses :

  • donner beaucoup plus d’importance à la « culture cinématographique », en y incluant les instruments d’échange et discussion, donc les publications qui mettent au centre le contenu culturel ;
  • traiter le cinéma avec les mêmes objectifs de développement que les autres « arts » (le paragraphe 1.4.2.3 sur les développements en matière de création et d’innovation, par exemple, ne devrait pas concerner exclusivement Pro Helvetia et le milieu de l’art !).

Publications numériques  

Nous imaginons qu’un des problèmes les plus pressants que l’OFC a rencontrés en se tournant vers l’archipel des publications numériques sur le film est d’isoler des critères pour sélectionner les acteurs qui répondent le mieux aux objectifs du Message Culture. Blogs personnels, portails de collection d’information : s’agit-il toujours d’acteurs dont le contenu culturel est intéressant, sérieux, utile et, surtout, en accord avec les principes du Message Culture ?
Sur la base des réflexions présentées plus haut, et de façon constructive, nous proposons ici un décalogue, c’est-à-dire une série de critères qui nous semblent devoir jouer un rôle décisif pour s’orienter parmi les publications numériques sur le film.
Du point de vue du Message Culture de l’État fédéral, une plateforme numérique à vocation « culturelle » devrait remplir, de préférence, les tâches suivantes :

  • S’adresser à un public d’ampleur nationale, en impliquant plusieurs langues nationales (une des priorités du Message Culture) — aussi car les plateformes à orientation locale ou cantonale peuvent bénéficier des subventions locales ou cantonales.
  • Gagner une renommée internationale, pour rendre visible à l’étranger la culture de cinéma en Suisse, et pour pousser la branche du cinéma suisse à se confronter à l’international.
  • Savoir interpréter la spécificité du médium numérique : communication ciblée à différents types de publics, création de communautés, et surtout :
  • Utiliser plusieurs ressources multi-médiales et cross-médiales : texte, liens, audio, vidéo, réseaux sociaux, canaux de partage (YouTube, Vimeo, etc.).
  • Se concentrer avec un profil défini et clair sur les contenus culturels, davantage que sur l’information ou la promotion — ces dernières étant plus facilement menées par des circuits commerciaux.
  • Considérer toutes les formes d’image en mouvement, entre art, cinéma et nouveaux médias, sans solution de continuité.
  • Collaborer avec la branche et les institutions de formation scolaires, supérieures et académiques.
  • Savoir impliquer les nouvelles générations, comme public et comme collaborateurs.
  • Rémunérer correctement les collaborateurs, dans un contexte professionnel ou un parcours de professionnalisation.
  • Rester dans une gestion à but non lucratif de constant réinvestissement des ressources.

C’est à ces tâches que Filmexplorer s’est toujours attelé lui-même, bien qu’elles impliquent un effort majeur en termes de financement. Mais les difficultés rencontrées ont été toujours allégées par la conviction que ces tâches sont essentielles pour garder une vocation culturelle.  

Une vocation culturelle qui, nous semble-t-il, devrait trouver un écho parfait dans le Message Culture 2021-2024. Et un Message Culture 2021-2024, donc, qui devrait s’engager ouvertement dans la discussion sur les publications, sur les publications numériques, sur les publications numériques sur le film, et notamment sur les publications numériques sur le film qui mettent au centre le contenu culturel. 

Merci beaucoup pour votre attention et la disponibilité d'entrer en discussion avec nous.  

 

Giuseppe Di Salvatore & Ruth Baettig
FILMEXPLORER   

Bâle, 11.9.2019

Filmexplorer segue con attenzione l’evoluzione della politica culturale in Svizzera, di cui apprezziamo positivamente le linee direttive di fondo. Nell’ambito del dibattito sul nuovo Messaggio Cultura 2021-2024 vorremmo apportare il nostro contributo proponendo una riflessione che riguarda il nostro settore, quello del film e delle pubblicazioni digitali. 

Non saremmo intervenuti in questa discussione se nel Messaggio Cultura 2021-2024 non avessimo notato una mancanza di considerazione dell’evoluzione, delle novità e delle difficoltà del settore della pubblicazione di contenuti culturali. Inoltre, siamo convinti che una maggiore attenzione a questo settore è necessaria per l’Ufficio Federale della Cultura, dal momento che quest’ultimo sottolinea giustamente l’importanza delle pubblicazioni a più riprese – nei passaggi di carattere generale – senza però tornare su di esse nei passaggi che implicano le misure concrete da adottare. Si veda, per esempio, la menzione delle pubblicazioni, a proposito del settore cinema, al paragrafo 1.2.1, quindi la loro sparizione al paragrafo corrispettivo relativo alle misure concrete da adottare, 1.4.2.1. 

Nel 2016, al momento della fondazione di Filmexplorer, abbiamo constatato con grande delusione che l’UFC chiudeva le porte delle sovvenzioni alle pubblicazioni digitali, restringendo il suo intervento alle sole pubblicazioni a stampa. Abbiamo allora interpretato benevolmente questa posizione certamente poco coraggiosa imputandola a una mancanza di conoscenza della galassia varia e mutevole delle pubblicazioni digitali. Ma ora, a cinque anni dal lancio dell’ultimo Messaggio Cultura, ci sembra ingiustificata l’assenza nel nuovo Messaggio Cultura di una riflessione strutturata su un settore in forte espansione, ma anche in grande difficoltà, soprattutto per gli attori che orientano le loro produzioni ai contenuti culturali.  

Con le quattro riflessioni che seguono, vogliamo aiutare l’UFC a comprendere e prestare attenzione a un settore che non si può considerare come marginale, se si vogliono interpretare con intelligenza – l’intelligenza della contemporaneità – gli assi principali sui quali si fonda il nuovo Messaggio Cultura.

   

Digitalizzazione  

Siamo felici che il Messaggio Cultura 2021-2024 sottolinei particolarmente l’importanza della digitalizzazione. Ma la digitalizzazione per il settore cinema ci sembra in esso ridotta al compito di conservare ed archiviare il patrimonio, nonché renderlo accessibile attraverso i supporti digitali (una sorta di “VOD di Stato”).
In ciò ci pare di poter leggere l’intento di concentrarsi esclusivamente sull’offerta rivolta alla popolazione. Ora, se la “partecipazione” è una nozione chiave che ispira il Messaggio Cultura, allora bisognerà mirare egualmente allo scambio, e quindi anche alla discussione delle opere che vengono offerte. D’altronde, le pratiche con cui il pubblico ha oggi accesso ai film – informazione, selezione, scelta – sono realizzate principalmente in un ambito digitale (internet, social media, etc.), ambito in cui una piattaforma di selezione e discussione gioca chiaramente un ruolo decisivo.
Nel paesaggio digitale degli scambi culturali è ormai impossibile – ancor più per quanto riguarda l’ambito del film – separare produzione e ricezione.  

Ricezione  

Su questo tema Filmexplorer ha realizzato nel 2017 – e ciò anche grazie al supporto dell’UFC stesso («Dibattiti di politica culturale» - Linguaggio e società) – un FORUM su «La ricezione delle immagini in movimento nell’epoca digitale», i cui risultati hanno confermato la relazione sempre più stretta tra produzione e ricezione. Ora, nel Messaggio Cultura osserviamo uno squilibrio schiacciante a favore della sola produzione di film, film svizzeri e film in Svizzera.
Se l’UFC si impegna a favore di film innovativi e creativi per contenuti e forme, così onorando il suo credo nella diversità, dovrà anche riconoscere che la ricezione di tali film è tutt’altro che scontata al di fuori dei circuiti della cinefilia. C’è bisogno di un lavoro di mediazione o, meglio, di formazione e di scambio per rendere accessibili il linguaggio e le forme proprie al film come forma d’arte. Per gli sforzi di mediazione, nel documento dell’UFC troviamo menzionata la formazione continua (2.3.6, che insieme ai «festival» e alla «promozione» incredibilmente chiude la lista di ciò che merita essere sostenuto per quanto concerne la «cultura cinematografica»!), la quale si ritrova vagamente accompagnata da «le pubblicazioni sul cinema» nel terzo punto del «Contesto» della cultura cinematografica (2.3.6.2) senza che queste riappaiano nelle misure concrete che seguono.
A tal proposito, siamo convinti che le pubblicazioni specializzate che mettono al centro i contenuti culturali (discussione delle forme artistiche e innovative dei film) hanno come obiettivo fondamentale quello di riempire il vuoto tra giornalismo di informazione-promozione e studi accademici. Altrimenti, gli ambiti di ricezione del film si ritroveranno sempre più polarizzati e isolati, senza «coesione», creando una distanza enorme tra un pubblico ampio che consuma prodotti di intrattenimento e le cerchie dei cinefili e/o dei ricercatori.  

Cultura  

Quest’ultima riflessione non fa nient’altro che richiamare l’ispirazione guida dell’UFC, la cultura stessa. È apprezzabile che il Messaggio Cultura 2021-2024 faccia riferimento alla definizione di “cultura” dell’UNESCO, al contempo rimandando alla necessità di restringere la sua accezione certamente troppo ampia. Quanto ai contorni più ristretti della nozione «pratica» di “cultura” si rimanda alle priorità fissate dal Messaggio Cultura stesso (1.1.3). Ora, se ci appoggiamo ai criteri della «partecipazione culturale», della «coesione sociale» e della «creazione e innovazione» espressi dal documento, vorrà dire che una cultura del film partecipativa, coesiva, creativa e innovativa è ben necessaria e degna di essere sostenuta. Perché allora il film o il cinema non sono mai menzionati negli «sviluppi» in materia di partecipazione culturale, coesione sociale, creazione e innovazione (1.4.2.1, 1.4.2.2, 1.4.2.3)?
Abbiamo l’impressione – speriamo a torto – che in fondo nel Messaggio Cultura la specificità “culturale” da sviluppare non riguardi veramente il cinema. Le misure previste per il cinema riguardano la produzione, la distribuzione, l’archivio, come se l’obiettivo dell’UFC fosse principalmente il sostegno del cinema svizzero, ovvero la buona salute del cinema svizzero, cioè il successo del cinema svizzero, che passa dalla buona salute del mercato del cinema svizzero. Se fosse così, nella misura in cui il film come intrattenimento e il facile consumo dei film si impongono come criteri di successo nelle produzioni cinematografiche, allora l’UFC soddisfarebbe la sua vocazione “culturale” solamente in modo indiretto o grazie a compromessi.
Prendere sul serio la vocazione “culturale”, cioè partecipativa, coesiva, creatrice e innovativa, per il film significa invece almeno due cose:

  • dare molta importanza alla “cultura cinematografica”, nella misura in cui questa include necessariamente gli strumenti di scambio e discussione culturale, quindi le pubblicazioni che mettono al centro i contenuti culturali;
  • trattare il settore cinema applicandovi gli stessi obiettivi di sviluppo in materia di creazione e innovazione che sono espressi per le altre “arti” (il paragrafo 1.4.2.3 sugli sviluppi in materia di creazione e innovazione, per esempio, non dovrebbe riguardare esclusivamente Pro Helvetia e il mondo dell’arte!).

Pubblicazioni digitali  

Immaginiamo che uno dei problemi più urgenti che l’UFC incontra rivolgendosi all’arcipelago delle pubblicazioni digitali sul film è quello di isolare dei criteri per selezionare gli attori che rispondano al meglio agli obiettivi del Messaggio Cultura. Blog personali, portali che raccolgono informazioni: si tratta sempre di attori il cui contenuto culturale è interessante, serio, utile, e soprattutto in accordo con i principi del Messaggio Cultura?
Sulla base delle riflessioni appena presentate, e in modo costruttivo, proponiamo un decalogo, ovvero una serie di criteri che ci sembrano dover giocare un ruolo decisivo per orientarsi tra le pubblicazioni digitali sul film.
Dal punto di vista del Messaggio Cultura dello Stato Federale, una piattaforma digitale a vocazione “culturale” dovrebbe soddisfare preferibilmente gli obiettivi seguenti:

  • Rivolgersi a un pubblico nazionale, utilizzando più lingue nazionali (una delle priorità del Messaggio Cultura) – anche perché le piattaforme a orientamento locale o cantonale possono beneficiare delle sovvenzioni locali o cantonali.
  • Avere un impatto internazionale, per rendere visibile all’estero la cultura del cinema in Svizzera, nonché per spingere il settore svizzero dei professionisti del cinema a confrontarsi maggiormente a livello internazionale.
  • Saper interpretare la specificità del medium digitale: comunicazione mirata a diversi tipi di pubblico, creazione di comunità digitali e, soprattutto:
  • Utilizzare più risorse multimediali e crossmediali: testo, link, audio, video, social media, shared channels (YouTube, Vimeo, etc.).
  • Orientarsi con un profilo definito e chiaro ai contenuti culturali, più che all’informazione o alla promozione – queste ultime essendo più facilmente sostenibili in circuiti commerciali.
  • Considerare tutte le forme di immagine in movimento, tra arte, cinema e nuovi media, senza soluzione di continuità.
  • Collaborare con i professionisti del cinema e con le istituzioni di formazione, scolastica, universitaria e accademica.
  • Saper coinvolgere le nuove generazioni, in qualità di pubblico nonché di collaboratori.
  • Remunerare in modo equo i propri collaboratori, in un contesto professionale o in un percorso di professionalizzazione.
  • Mantenere una gestione rigorosamente non profit con un costante reinvestimento delle risorse.

È a questi obiettivi che Filmexplorer si è sempre ispirata, sin dalla sua fondazione, per quanto questo abbia implicato uno sforzo importante in termini di finanziamento del progetto. Ma le difficoltà incontrate sono state sempre alleggerite dalla convinzione che questi obiettivi sono essenziali per mantenere una vocazione genuinamente culturale. 

Una vocazione culturale che, crediamo, dovrebbe trovare un’eco perfetta nel Messaggio Cultura 2021-2024. E un Messaggio Cultura 2021-2024, quindi, che dovrebbe impegnarsi apertamente nella discussione sulle pubblicazioni, sulle pubblicazioni digitali, sulle pubblicazioni digitali sul film, sulle pubblicazioni digitali sul film che mettono al centro i contenuti culturali.

 

Vi ringraziamo per l'attenzione e la disponibilità a partecipare alla discussione. 

 

Giuseppe Di Salvatore & Ruth Baettig
FILMEXPLORER     

Basilea, 11.9.2019